Jeder kann sich vor Ort selbst überzeugen …
von Axel Köster am 26. Juni 2021
Bei der Ankunft zum Training heute vormittag sind mir die vielen Autos auf dem Parkplatz aufgefallen und ich dachte mir „ganz schön was los hier“. Dass heute ein Flinten Sport-Wettkampf stattfindet wusste ich gar nicht, Flintensport habe ich nicht so „auf dem Schirm“, ich interessiere mich hauptsächlich für die Indoor-Kugelstände im JPOB.
Da ich mir für private Zwecke kürzlich einen einfachen Sound-Analyzer besorgt habe (Störgeräusche im Wohnbereich), fand ich das eine prima Gelegenheit dieses Tool einmal auf der Heimfahrt im Feldversuch zu testen („iAnalyzer Lite“ für iPhone). Die Mess-Ergebnisse (gegen 10:00 Uhr, mitten im Wettkampfbetrieb) haben nicht nur meine persönliche Wahrnehmung bestätigt, sondern auch die Frage aufgestellt: „Was soll das eigentlich? Ein Schießstand existiert seit 50 Jahren, und plötzlich finden das Zugereiste ganz schlimm? Das kommt mir doch bekannt vor von Zugereisten in die Nähe von Jahrzehnte vor ihnen existierende Flughäfen, Autobahnen, Industrie- und Tierhaltungsanlagen etc.“
Persönliche Wahrnehmungen sind selbstverständlich immer unterschiedlich, aber mit den Aufnahmen hat man ungefähr eine Vorstellung von den lokalen Verhältnissen. Ich persönlich nehme den direkten Verkehrs-, Hundegebell- und Gartenarbeitslärm wesentlich lauter und störender wahr als die sehr weit entfernten verhältnissmäßig leisen dumpfen sporadisch auftretenden Knallgeräusche. Beim Wandern höre ich oft stundenlang hochfrequente „ätzende“ Kreissägengeräusche auf dem Land, zum Glück muss ich das nicht täglich ertragen, aber als in der Stadt wohnender Münchner wünschte ich mich mir eine so ruhige ländliche Geräuschkulisse wie in Hattenhofen. Selbst bei so einem Ausnahmezustand wie den Sport-Wettkämpfen (2 – 3 mal im Jahr) sind die weit entfernten gedämpften Geräusche vom JPOB ein Witz im Vergleich zum Alltag in der Stadt (Baustellen, Verkehr, etc.). Wer solche Geräusche mit Krieg vergleicht, hat garantiert noch nie im Leben Krieg erlebt. Derartige Polemik mag die Gemüter verschiedener Interessengruppen befeuern, mit der Realität hat das aber nichts zu tun.
Ortsausgang Peretshofen
Ortsausgang Peretshofen, Blick zum Jagdparcour (Tonaufnahme etwa 10 Meter vom Straßenrand entfernt im Kornfeld, rechts im Bild). Luftlinie vom Ortsausgang zum JPOB Waldrand: ca. 700 Meter. Am Anfang ein vorbeifahrender Bus, danach Einzelschüsse. Etwa 100 Meter entfernt stutzt jemand im Ort seine Gartenhecke (wie derzeit an anderen Orten auch überall).
Feldweg Loitershofen
Feldweg etwa in der Mitte zwischen Jagdparcour und Loitershofen, Tonaufnahme etwa 10 Meter vom Straßenrand entfernt, Blick zum Jagdparcour. Luftlinie zum JPOB Parkplatz: ca. 250 Meter. Dass man so nah etwas hört sollte nicht wundern, der Ortseingang beginnt allerdings erst hinter der Hügelkuppe und ist doppelt so weit entfernt. Am Anfang ein vorbeifahrender PKW, danach Einzelschüsse.